Möchte man eine eigene SharePoint-Entwicklungsumgebung auf einem lokalen Rechner betreiben, so wird man kaum darum herum kommen, sich eine virtuelle Maschine aufzusetzen. SharePoint 2013 ist CPU- und speicherhungrig und so mancher Rechner hat seine liebe Mühe damit eine virtuelle SharePoint-Maschine zu hosten und dabei auch eine vertretbare Performance zu liefern.
Hier einige Hinweise, wie ich eine SharePoint 2013 Entwicklungsumgebung auf einem Windows-Tablet mit i5 CPU und 4 GB RAM betreibe und dabei sehr akzeptable Performance erziele.
Auf meinem Tablet kann ich eine virtuelle SharePoint 2013 – Maschine inklusive Project-Server 2013 betreiben, und dabei sogar mit kaum spürbarem Leistungsverlust „normal“ im Host arbeiten.
Die wichtigsten Rahmenparameter und Optimierungen dabei:
- Die Host-Maschine sollte über eine schnelle Festplatte verfügen.
Das ist bei den heutigen Notebooks und Windows-Tablets meist dadurch gegeben, dass SSD-Platten oder schneller RAM eingesetzt werden - Wenn gewünscht ist, dass auch auf der Host-Maschine noch akzeptabel gearbeitet werden soll (z.B. Office-Programme, Lync, Browser, etc.), dann sollte der virtuellen SharePoint-Maschine kein fester Arbeitsspeicher, sondern dynamischer RAM zugewiesen werden.
- Um die virtuelle SharePoint-Instanz zu optimieren, können folgende Einstellungen vorgenommen werden:
- Search-Service Performance reduzieren
Der Search-Service kann bei einer reinen Entwicklungsmaschine entweder ganz weg gelassen werden, oder in seiner Nutzung der Ressourcen eingeschränkt werden, wenn es sich auch um eine Demo-Maschine handeln sollte.
In der SharePoint-Administrations-Shell den Befehl: Set-SPEnterpriseSearchService -PerformanceLevel Reduced absetzen
Den Speicherbedarf des NODERUNNER Prozesses reduzieren:
Unter C:\Program Files\Microsoft Office Servers\15.0\Search\Runtime\1.0\noderunner.exe.config den Eintrag memoryLimitMegabytes vom Wert 0 (unbeschränkt) auf z.B. 100 setzen
Danach den SharePoint Search Service neu starten. - Den SQL-Server-Arbeitsspeicher einschränken.
Dazu das SQL-Server-Management-Studio öffnen und einen Rechtsklick auf den obersten Baumknoten ausführen und die Eigenschaften der SQL-Instanz öffnen.
Dann im Abschnitt Arbeitsspeicher/Memory den Maximalwert auf z.B. 1000 MB setzen. - Distributed Cache ausschalten
In einer Farm-Umgebung mit hohen Nutzerzahlen, Zugriffen und mehreren SharePoint-Servern, macht der verteilte Cachedienst Sinn und erhöht die Performance verschiedener Features (siehe https://technet.microsoft.com/library/jj219700(office.15).aspx ). In einer Einzelserver Umgebung als Demo- und Entwicklungsmaschine verbraucht er mehr Ressourcen, als er Performance bringt.
In der SharePoint-Zentraladministration unter Systemeinstellungen, Dienste auf diesem Server kann der Cache-Dienst gestoppt werden. - Automatische Crawls abschalten
Im SharePoint-Suchdienst ggf. die automatisch eingestellten Suchläufe für full- und incremental Crawls abschalten und nur für Demo-Sessions einschalten oder manuell starten.
- Search-Service Performance reduzieren
Mit diesen recht einfachen Maßnahmen betreibe ich eine virtuelle SharePoint-Maschine auf einem Tablet/Ultrabook und kann mit der Performance sehr gut leben.
Viel Spaß und Erfolg.